Kann man die wirklich essen?

Erstaunte Gesichter beim Anblick der eigentlich nur als Zierpflanze bekannten Gartenlupine, deren Bohnen nun auch zum menschlichen Verzehr angeboten werden. Antwort: Tatsächlich – man kann!
Gerade die weiße Süßlupine (Lupinus Polyphyllus; es gibt auch noch gelbe und blaue) enthält durch Züchtungsfortschritt ganz ohne Gentechnik mitlerweile einen so geringen Bitterstoffgehalt, dass sie für die menschliche Ernährung besonders interessant geworden ist.

Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze war schon den Griechen und Römern bekannt und wurde als Bodenverbesserer und Viehfutter eingesetzt. Botanisch zählt sie nämlich zu den Leguminosen, die über ihre Wurzeln den Luftstickstoff aus der Luft binden können und somit eine wertvolle Düngergrundlage für die Böden darstellen. (Rheinbraun setzt sie zur Rekultivierung der aufgeschütteten Braunkohlegruben ein, da die Wurzeln sehr tief greifen und die Lupinen hervorragende Pionierarbeit für nachfolgende Kulturpflanzen leisten!). Bei den Griechen wurden die Früchte der Lupinen, die Bohnen, durch aufwendiges Einweichen und Kochen von ihren bitteren Alkaloiden befreit und dann gegessen. Heute ist das nicht mehr nötig, da die Bitterstoffe durch Züchtung verringert wurden und die Bohnen ohne Einweichen und Kochen direkt Verwendung finden können.

Hier in Deutschland findet man die größten Anbaugebiete in Mecklenburg Vorpommern, wo ideale Bedingungen für den Anbau vorliegen. Also keine weite Reisen, sondern heimischer Anbau mit einer eiweißreichen Pflanze, die vielfältig einzusetzen ist. In Italien kennt man Lupini als eingelegten Samen, der in Gaststätten als Snack angeboten wird, ebenso in Spanien als Altramuces. Bei uns gibt es Lupino, eine Art Tofu aus Lupinensamen (Tofu wird aus der Sojabohne hergestellt), der vielen Vegetariern bekannt ist als Eiweißersatz und auch für Brotaufstriche Verwendung findet. Lupinensamen enthalten alle acht essentiellen Aminosäuren, einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und sorgen für eine basische Verstoffwechselung im Gegensatz zu anderen Eiweiß-quellen wie Fleisch und Wurst. Auch enthalten die Bohnen keine Purine, die das Gichtrisiko erhöhen. An Vitaminen finden wir vor allem B1 für das Funktionieren des Nervensystems und Vitamin A für den Stoffwechsel des Sehens. Mineralstoffe sind Kalium, Calcium und Magnesium vertreten, aber auch das besonders gut aufnehmbare zweiwertige Eisen.

Als Landwirtin finde ich es immer gut heimische Früchte zu verzehren, die keine weiten Wege zurücklegen müssen, wo man am besten die Bauern noch kennt, die mit neuen Kulturpflanzen ihre Fruchtfolgen auflockern können und so einen Beitrag zu mehr Bodenfruchtbarkeit leisten. Die Lupine benötigt auch keinen synthetischen Dünger, da sie über die Knöllchenbakterien ja selbst Stickstoff im Boden binden kann. Auch stellt sie eine ideale Bienen- und Hummelweide dar, weshalb ein günstiges Nützlings-Schädlings-Verhältnis herrscht, das keinen Einsatz von Pestiziden erforderlich macht und damit die Umwelt schont. Noch stellt der Anbau eine große Heraus-forderung für die Landwirte dar, aber mit der Zeit wird auch hier eine Routine erreicht werden.
Probieren Sie doch mal einen der leckeren Brotaufstriche, die vielfältig einsetzbar sind!






Kartoffelgratin mit Lupi Paprika-Pfeffer

400gr. Gekochte Kartoffeln
1 Glas Lupe Paprika-Pfeffer
100 ml Sahne
Rosmarin
Pinienkerne

Kartoffeln kochen, pellen und in Scheiben schneiden. In eine gefettete Form legen. Sahne mit Lupi und kleingehacktem Rosmarin mischen, salzen und über die Kartoffeln gießen. Bei 200 °C backen, bis die gewünschte Bräunung erreicht ist, dann mit Rosmain und Pinienkernen bestreuen.



Cremige Gemüsespaghetti

Zucchini, Möhren
1 Glas Lupi Tomate
400 ml Sahne
Salz, Pfeffer
frische Kräuter

Lupi Tomate mit Sahne in eine große Pfanne geben und erhitzen. Mit einem Spiralschneider Zucchini und Möhren in Gemüsespaghetti schneiden und in die Soße geben. Kurz zusammen erhitzen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Frische gehackte Kräuter auf das Gericht streuen.


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