Die Banane – ein tolles Gras!

Sie lesen richtig – kaum einer kann es glauben, doch gehört botanisch gesehen die Banane tatsächlich zu den Einkeimblättrigen Pflanzen wie alle Gräser und erreicht eine maximale  Höhe von bis zu 9 Metern! Die schon von Alexander dem Großen vor über 2500 Jahren verspeiste Beere (denn das ist die Banane botanisch!) kam über Asien nach Afrika und erst im 15.Jahrhundert mit den Portugiesern auf die Kanarischen Inseln. Von dort gelangte sie mit den Spaniern nach Mittel- und Südamerika und erst im 19.Jahrhundert zu uns nach Europa. Ihr Name „Banane“ hat vermutlich einen arabischen Hintergrund – dort heißt ´banan´Finger! Betrachtet man die Fruchtstände dann fällt auf, dass die Früchte wie Finger an einer Hand wachsen, allerdings mit 8-15 Fingern pro Hand; mehrere Hände sind dann ein Büschel und wiegen zwischen 35 und 50kg! Wer schon einmal die Erntemühen der Erzeuger beobachtet hat der weiß wie schwer die Männer an den fast immer in blauen Plastiksäcken eingepackten Büscheln tragen! Diese werden in noch ganz grünem Zustand geerntet, verladen, verschifft und dann in eigenen Bananenreifereien (niemals unter 10°C!) verkaufsfertig gemacht. Natürlich fast immer unter Einsatz von viel Chemie und Pestiziden, denn von den ursprünglich über 300 Sorten hat sich zu 99% eine einzige Sorte durchgesetzt, die wegen ihrer guten Transportfähigkeit, dicker Schale (und damit sehr resistent gegen Schädlinge) und gutem Geschmack rund um den Globus in allen Läden verbreitet hat: „Dwarf Cavendish“; eine eher kleinwüchsige Banane (nur 2 Meter hoch und damit leicht von Hand zu ernten), immergrün, robust, mit guten Erträgen. Jede Bananenstaude braucht täglich etwa 30Liter Wasser und jede Menge Nährstoffe, um diese Erträge zu produzieren. In den Erzeugerländern ist das nicht immer ganz einfach..#


Die Banane ist eine tolle Pflanze – laut Statistik unser zweitliebstes Obst nach dem Apfel mit einem jährlichen Pro-kopf-verbrauch von über 10 kg! Sie ist energiereich, enthält viel Kalium und Magnesium und das Vitamin B6. Sportler schätzen sie als schnellen Energie-lieferanten aufgrund des hohen Fructoseanteils. Wir nehmen die Pflanze als „Baum“ wahr – im Habitus ähnlich einer Palme, doch ist die Banane eine „Scheinstaude“! Der Stamm ist hohl und nur aus Blättern gebildet, die bis zu 2 m lang und 60 cm breit werden können (größte Blätter – auch als Zäune oder Abdeckung gut zu gebrauchen!).Bis zur Reife braucht es 3-5 Monate, dann sterben alle oberirdischen Pflanzenteile ab und über das unterirdische Rhizom wird eine neue Pflanze ausgetrieben. Es findet also keine Samenbildung statt!
Jüngst verbrachte ich knapp 14 Tage auf La Palma, Kanarische Inseln, 400 km westlich von Marokko. Auf dieser und auch den Nachbarinseln vulkanischen Ursprungs baut man seit über 100 Jahren Bananen an; alles Monokultur soweit das Auge blickt; teilweise sogar schon unter Plastik wegen der heftigen Winde, des geringeren Wasserverbrauchs und des niedrigeren Schädlingsdrucks. Die Kanarenbanane ist kleiner, aber sehr viel schmackhafter als andere Bananen, findet aber erstaunlicherweise nicht den Weg zu uns – sie wird nur auf dem spanischen Festland vermarktet, da der restliche europäische Markt fest in Händen der Amerikaner ist. Leider. Denn die Kanarenbanane wird von der EU heftig subventioniert – kostet das Kilo in Costa Rica oder Equador 0,50€ in der Erzeugung, sind es auf den Kanaren 1,00€/kg bei hohen Kosten für das Wasser, das dort nicht kommunal wie bei uns, sondern privat erworben werden muss! Angesichts eines Endverbraucherpreises von meist 1,50€/kg, der zu 2/3 für Dünger, Pestizide, Transport und Reifung ausgegeben werden muss, bleibt für den Erzeuger gar nicht viel übrig! Entsprechend schlecht geht es den Menschen dort.

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